Kulinarische Tipps von Antwerpener Chefköchen
2021 wurden die World’s 50 Best Awards in Antwerpen verliehen. Wir haben fünf Antwerpener Chefköche ausgewählt, die die kulinarische Diversität der Stadt repräsentieren und ihre Tipps gerne teilen.
Sepideh Sedaghatnia
Sepideh ist nicht nur eine berühmte Sommelière und Geschäftsführerin von Divin, sondern hat auch einige Bestseller über Wein geschrieben. Sie organisiert regelmäßig Wine & Dines mit bekannten Winzern, die Fachleute wie Laien gleichermaßen begeistern. Das Divin by Sepi, Weinrestaurant und Gastrobar, ist innerhalb der belgischen Gastronomie eine absolute Referenz. Die Küche mischt die persischen Wurzeln von Sepideh mit authentischen französischen Produkten.
Ouderwetse klassiekers: Au Vieux Port
‘Heb je trek in ouderwetse klassiekers zoals escargot, steak, tarbot of carnard à la presse? Bij Au Vieux Port kan je van die keuken genieten in een topkader. De zaalbereidingen aan tafel en de stijl van het huis flitsen je instant naar Parijs. Voor mij is dit restaurant een passe partout; ik kom hier even graag met vriendinnen als met zakelijke contacten. Een bezoek aan Antwerpen is niet compleet zonder een etentje in
Altmodische Klassiker: Au Vieux Port
„Haben Sie Appetit auf altmodische Klassiker wie Escargot, Steak, Steinbutt oder Canard à la presse? Im Au Vieux Port bekommen Sie genau diese Küche im hochklassigen Rahmen serviert. Tableside-Zubereitung und der Stil des Hauses sorgen dafür, dass man sich im Nu nach Paris versetzt fühlt. Für mich ist dieses Restaurant ein Passe Partout; ich gehe hier mit Freundinnen genauso gerne hin wie mit Geschäftspartnern. Ein Besuch in Antwerpen ohne ein Essen im Au Vieux Port ist einfach nicht komplett!“
Episches Steak Tatar: Bar(t)-à-vin
„Manche von diesen kleinen Restaurants liebe ich vom ersten Moment an. Bar(t)-à-vin ist so eines. Das Restaurant liegt direkt im Antwerpener Slachthuis-Viertel. Dass es einst eine Schlachterei war, ist heute noch an den weißen Fliesen zu erkennen, und natürlich schmeckt man seine Geschichte auch an den Fleischgerichten, die hier serviert werden. Jeder, den Sie fragen, wird dasselbe sagen: Das beste Beefsteak Tatar isst man bei Bart. Zusätzliches Plus: Er ist begeistert von biologischen Weinen und seine Weinkenntnisse sind verblüffend.
MILAD Ice cream
„Setareh Pourjavan bekam genau wie ich die reiche persische Sprache und Kultur von Haus aus mit, und natürlich auch die leckere Küche. Setareh eröffnete vor ein paar Jahren The Persian Supper Club, wo man in iranischem Dekor der 1970er essen konnte. Während des Lockdowns hat sie sehr viel mit Eis und Geschmacksrichtungen wie Safran, Rosenwasser, Kardamom, Lavendel und Tahin experimentiert. Die Eröffnung ihrer kleinen Eisdiele MILAD in Antwerpen Zuid war sofort ein Riesenerfolg!“
Seppe Nobels
Seppe Nobels ist der Ex-Chefkoch von Graanmarkt 13 und Inhaber eines grünen Michelin-Sterns. Anfang Juni 2021 hat er ein neues Projekt im Antwerpener Hafen ins Leben gerufen, Instroom Academy. Hier kocht er zusammen mit multikulturellen Sous-Chefs, die aus ihrem Heimatland geflüchtet sind. Die Gerichte, die sie von dort mitgenommen haben, werden „grün“ veredelt und von Seppe auf gastronomisches Niveau gebracht. Echte Fusionsküche mit einzigartiger Basis.
Relaxed Streetfood: Camino
„In der Küche Camino kochen meine besten Freunde Seite an Seite. Allen, die asiastische Street Snacks in beliebiger Zusammenstellung lieben, ist diese Adresse wärmstens zu empfehlen. Ich bin hier auch immer neugierig auf die Gemüsegerichte: zum Beispiel geröstete Aubergine oder Espuma aus fermentierten Sojabohnen. Wenn ich hier etwas mit Bauchspeck auf der Karte sehe, muss ich das einfach probieren.“
Multikulturelles Antwerpen: Beni Falafel
„Benis Falafelbrot, das auf dem Backblech knusprig gebacken wird – mit Bügeleisen aus Stahl, wohlgemerkt – macht mich sofort glücklich. In diesem Laden kriegt man den perfekten Querschnitt durch die jüdische Gesellschaft: An allen Ecken hört man Hebräisch und an der Wand hängen Karikaturen von Zeichentrickfiguren. Das ist eigentlich mein geheimer Platz: Ich sitze immer am selben Tisch rechts vor dem Kühlschrank, sodass ich alles in Reichweite habe (zwinkert).“
Kaffeekränzchen auf traditionelle Art: Butchers Coffee
„Butchers Coffee ist so beliebt, dass man anstehen muss, um einen Platz zu bekommen. Mir läuft schon bei dem Gedanken an ihr Sauerteigtoast mit pochierten Eiern, Mousselinesauce und Nordseekrabben das Wasser im Mund zusammen. Ihr Cheddarburger mit feingeschnittenem Gemüse ist mindestens genauso gut. Gegen 11 Uhr findet man mich hier regelmäßig mit einem Caffè Doppio.“
Viki Geunes
Viki Geunes leitet schon seit 1996 zusammen mit seiner Frau Viviane Plaquet sein Restaurant Zilte. Dank seinem Perfektionismus, seinem Durchsetzungsvermögen und seinen innovativen Kochverfahren wurde er neulich zum Drei-Sterne-Koch gekrönt. Das Zilte ist seit 2011 auf der neunten Etage des MAS ansässig. In diesem Antwerpener Wahrzeichen genießen Sie raffinierte, subtile Geschmackskombinationen und eine unvergessliche Aussicht über die Schelde und den Hafen noch dazu.
Japanische Präzision: Dim Dining
„Wer die eigenwilligsten, japanisch inspirierten Gerichte will, ist im Dim Dining genau richtig. Neben dem exklusiven Rahmen bestechen auch der Empfang und die Getränkekenntnisse von Jonas Kellens. Er leitet sein talentiertes junges Team perfekt an und auch Chefkoch Simon van Dun wählt nur Spitzenprodukte aus. Hier kommen Sie als Gast in den Genuss eines Erlebnisses, das noch lange nachwirkt.“
Liquid tapas experience: BelRoy’s Bijou
„Ich kenne den Gründer von BelRoy’s Bijou,, Ben Belmans, schon seit meiner Jugend. Ich liebe seine nüchternen Cocktails, zu einer Abwandlung des Dry Martini sage ich nur selten nein. Hier wird einem immer ein ausgewogener Drink vorgesetzt. Wer möchte, kann hier sogar Tapas bekommen. Des weiteren destilliert Ben auch selbst. Darum kann man seine Premium-Spirituosen oder in Flaschen abgefüllten Cocktails auch genauso gut zu Hause genießen.
Antwerpener Brotspezialität bei Bäckerei Goossens„Wenn jemand Authentizität ausstrahlt, dann ist das ganz sicher Bäcker Philippe Goossens. Sein Zuckerbrot mit gesalzener Butter ist himmlisch, aber sein Roggeverdommeke, ein Roggenbrot mit Rosinen, Nüssen und Korinthen, ist ein Unikum. Mehr noch: Wer noch nie ein Roggeverdommeke probiert hat, ist nicht in Antwerpen gewesen. Am Wochenende ist es mittlerweile zur persönlichen Tradition geworden, vor dieser kleinen Bäckerei Schlange zu stehen. Ohne Beute darf ich mich zu Hause nicht sehen lassen (lacht).“
Ingrid Neven
Ingrid sackte 2010 den Titel „Ladychef des Jahres“ ein und wurde ein Jahr später als „Masterchef“ von Belgien ausgezeichnet. Das Pazzo , Weinbar und Restaurant, ist schon seit Jahren eine feste Größe in der belgischen Restaurantszene. In diesem Lagerhaus gleich beim Antwerpener Hafen mixt Ingrid asiatische mit italienischen Einflüssen.
Belgisches Muschelfest: Maritime
„Im Maritime bekommt man die besten Muscheln. Zur Abwechslung bestellte ich auch hin und wieder mal einen gegrillten Hummer. Mein Partner und ich gehen hier regelmäßig mit unseren Kindern hin. Tipp: Wenn es bei Tisch besonders gemütlich werden soll, sollten Sie sich nach den Kellerresten erkundigen, die nicht auf der Karte stehen.“
Hopfige Aperitifs in Beerlovers Bar
„Das Beerlovers Bar ist mein Lieblingsanlaufpunkt für Aperitifs. Lassen Sie sich von den 13 Zapfhähnen, die ständig wechseln, nicht einschüchtern. Da ist ganz sicher etwas für Ihren Geschmack dabei. Ich selbst habe eine ausgeprägte Vorliebe für IPA-Biere, Geuze und traditionell gebraute Sauerkirschbiere, obwohl ich jedes Mal wieder etwas Neues auf der Karte entdecke.“
Süße Sünde: DelRey„Zu einem Dessert von DelRey sage ich niemals nein. Hier ist das Auswählen von Patisserie, Kuchen, Eistorten oder raffinierten Pralinen ein echtes Erlebnis. Dank der festlichen Präsentationen und royalen Verpackungen wird der Einkauf bei einer Institution wie DelRey – gegründet 1949 – unvergesslich.“
NICK BRIL
Über 15 Jahre gastronomische Erfahrung, zwei Michelin-Sterne an der Fassade von The Jane, ein 50-köpfiges Team und ein Fassungsvermögen von bis zu 220 Gästen - das macht Chefkoch Nick Bril so schnell keiner nach. 2015 wurde The Jane, gelegen in der früheren Kapelle des Militärkrankenhauses, noch zum schönsten Restaurant der Welt ausgerufen. Und damit nicht genug: Vor kurzem hat er auch noch die Karte von Bar und Restaurant des angrenzenden August-Hotels zusammengestellt.
Moderne Naturweine
„Wenn meine Frau und ich Lust auf ein spontanes Glas Wein haben, gehen wir zur Weinbar Titulus. Hier wird hausgemachte Paté und Croûte serviert und nicht nur das gepökelte Gemüse, auch die Charcuterie ist klasse. Ich selbst bin eher Weintrinker als Cocktailliebhaber. Darum bin ich stolz darauf, dass Belgien sich immer mehr zum Weinland entwickelt.“
Asian cravings
„Ich mag die typischen asiatischen Geschmacksrichtungen. In Antwerpen gibt es natürlich das Chinatown-Viertel, wo man immer einen schnellen Imbiss bekommt. Aber ich genieße auch gerne in aller Ruhe. Ich finde zum Beispiel die vietnamesische Küche meiner guten FreundeHuibrecht und Hoa im Bun sehr lecker.
PAKT als sozialer Begegnungsort
„Der ganze Standort von PAKT ist toll. Dort sind tolle Locations gebündelt, wie die Kaffeebar von Caffènation und der Taproom Spéciale Belge, wo man mehr als 18 Biere vom Fass probieren kann. Trotzdem ist und bleibt das Dach von PAKT mein Lieblingsplatz. Nicht zufällig findet man hier auch mein Privatrestaurant The Jane Table, wo ich Privatabende organisiere, und unsere Dachgärten. Auch Anwohner können hier ihr eigenes Gärtchen mieten. Wenn ich hier am Arbeiten bin, habe ich meinen Spaß daran, Kinder bei dem Rundgang durch die Dachgärten stöbern zu sehen.